Bonitierungsverfahren - Pilz4You_1

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Bonitierungsverfahren

Daten

Wenn man sich die grundlegende Frage stellt, weshalb es bislang kein wirklich zuverlässiges Verfahren zur Prognose des Pilzwachstums gibt, so stößt man schnell an einen neuralgischen Punkt: Die beobachteten Pilzwachstumsdaten. Will man solche Daten zeitlich hoch aufgelöst und auf quantitativer Basis erheben, so bedeutet dies, dass regelmäßig innerhalb der Wachstumsperiode einer bestimmten Pilzart ein und dasselbe Gebiet nach diesen Pilzen abgesucht und ihre exakte Menge erfasst werden muss. Nur dies ermöglicht eine Analyse des Pilzwachstums auf der Grundlage quantitativ erfasster (also ausgewogener oder über das Auszählen der Fruchtkörper ermittelter) Pilzmengen.

Bei diesem Vorgehen ergeben sich allerdings einige Schwierigkeiten. So lässt sich das Verfahren aus Aufwandsgründen nur für wenige Pilzarten durchführen. Darüber hinaus darf das zu untersuchende Gebiet nicht zu klein sein, da Pilze nicht in jedem Jahr an genau der selben Stelle erscheinen. Andererseits darf es aber auch nicht zu groß sein, da nicht alle vielversprechenden Pilzfundorte eines großen Untersuchungsgebietes von einer einzelnen Person in der nötigen Frequenz aufgesucht werden können.

Somit stellt sich die Frage, ob ausreichend zuverlässige Daten des Pilzwachstums auch mit einer rein visuellen Bewertung des Wachstums gewonnen werden können. Voraussetzung für eine solche Bewertung kann eine qualitative Bewertungsskala unter Definition von „Wachstumsstufen“ sein. Eine solche Skala könnte - wie in der Tabelle aufgeführt - z.B. auf 4 oder 5 solcher Stufen basieren.

Die Erfassung des Pilzwachstums auf Basis eines solchen „Bonitierungsverfahrens“ ist auf alle Fälle mit wesentlich geringerem Aufwand durchzuführen. Auf der anderen Seite ist die Anwendung einer solchen Klassifizierung individuell geprägt, da die Ansichten darüber, ob es sich um ein „gutes“ oder „sehr gutes“ Wachstum handelt, sicherlich auseinander gehen und für viele Pilzarten daneben auch objektive Unterschiede bestehen. Aus diesem Grunde sollte ein wie auch immer ausgestaltetes Bonitierungsverfahren am besten von stets dem selben Pilzbeobachter durchgeführt werden. Dann sollte es möglich sein, eine einigermaßen verlässliche Erfassung der beobachteten Wachstumsintensität sicherzustellen. Eine gute Bonitierung des Pilzwachstums kann dann ebenso wie das Arbeiten mit ausgewogenen Pilzmengen als Grundlage für die weiteren Untersuchungen verwendet werden.

Wachstumsstufen eines 4- bzw. 5-stufigen Bonitierungsverfahrens

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