Fernziel - Pilz4You_1

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Fernziel

Verwertungsplan

Im Rahmen der Förderlinie 2 könnte ein umfangreicherer Antrag unter Einbeziehung eines zusätzlichen Projektpartners (Entwicklung der mobilen Anwendung) vorbereitet werden mit dem Ziel, das Konzept über den unmittelbaren Nutzen im Bereich der Mykologie (u.a. bei der Kartierung) hinaus in Form eines kommerziellen Anwendungs-Prototyps (Demonstrators) umzusetzen und zu erproben. Kernziel dieser zweiten Projektphase ist die Entwicklung der mobilen Anwendung Pilz4You (Smartphone, Tablet o.ä.), die der Zielgruppe der Pilzsammler weitreichende Informationen zu Orten, Zeiten und Wahrscheinlichkeiten für eine erfolgreiche Pilzsuche bereitstellt - und dies sowohl bei der Planung zu Hause als auch vor Ort im Wald. Es soll ein Werkzeug entwickelt und zur Verfügung gestellt werden, das die Wahrscheinlichkeit des Erfolges bei der Pilzsuche deutlich erhöht, indem prognostiziert wird, wann und wo welche Wachstumsbedingungen für eine bestimmte Pilzart zu erwarten sind.

GRUNDLEGENDE EIGENSCHAFTEN DER MOBILEN ANWENDUNG
Ein Produkt, das Informationen darüber liefert, ob das Pilzwachstum bereits (oder wieder) eingesetzt hat, existiert auf dem Markt bisher nicht. Die angestrebte Lösung unterscheidet sich damit grundsätzlich von allen bislang verfügbaren Anwendungen, die sich mit dem Thema Pilze beschäftigen. Bisherige Produkte für mobile Endgeräte beschränken sich fast ausnahmslos auf die Bestimmung von Pilzarten, wobei i.P. auf Bibliotheksfunktionen zurückgegriffen wird, mit denen man Pilze einordnen und identifizieren kann. In diesem Zusammenhang warnen Experten allerdings davor, sich dabei nur von einer App leiten zu lassen, da man grob fahrlässig mit seiner Gesundheit spielt.

Die zu entwickelnde Applikation Pilz4You soll verschiedene Informationen bereitstellen:

  • Eine interaktive Karte, auf der für den aktuellen Tag und bis zu 5 Tage voraus die Wahrscheinlichkeit des Pilzwachstums für verschiedene Pilzarten dargestellt wird. Diese Karte liefert neben einem regionalen Überblick auch detaillierte lokale Informationen für den jeweiligen Standort (GPS-Ortung, Zoom-Funktion).

  • Einen Überblick über den Trend verschiedener meteorologischer Parameter wie z.B. Temperatur und Niederschlag für die nächsten 5 Tage, die mitentscheidend dafür sind, ob und wann der Weg in den Wald überhaupt angetreten wird (kaum jemand geht bei Regen Pilze suchen). Diese Informationen werden räumlich hoch aufgelöst für die Pilotregion Brandenburg verfügbar sein.

  • Weitergehende meteorologische Informationen der Vergangenheit (Zeiträume vor dem aktuellen Tag), die das Pilzwachstum beeinflussen (also z.B. Niederschlags- oder Hitzeperioden). Diese sollen ebenfalls auf einer regionalen oder lokalen Skala abgerufen und dargestellt werden können.


TECHNISCHE UMSETZUNG
Zur Überführung der vom Prognosesystem berechneten Informationen in eine mobile Anwendung, die für die nächsten Tage Auskunft darüber gibt, ob sich „der Weg in den Wald" schon oder noch lohnt, ist in der zweiten Projektphase die Expertise eines Partners auf dem Gebiet der Entwicklung mobilfähiger Anwendungen notwendig. Dieser würde - in stetiger Rückkopplung mit den Partnern GEPS und BAH - alle Arbeiten zur Schaffung der Schnittstelle zwischen den Ergebnissen des Prognosesystems  (räumlich und zeitlich aufgelöste Klima- und Prognosedaten) und der mobilen Endnutzer-Plattform sowie zur nutzerfreundlichen Ausgestaltung dieser Plattform übernehmen. Das Prognosesystem selbst muss am Ende auf einer geeigneten Plattform betrieben werden (z.B.  lokaler oder Internet-Server), die einen reibungslosen 24/7-Betrieb sicher stellt, Prognoserechnungen in vorgegebenen zeitlichen Abständen (z.B. stündlich oder 4 mal täglich) durchführt und alle relevanten Ergebnisse auf das mobile Endgerät überträgt.

EINBINDUNG DER ZIELGRUPPE
In der zweiten Projektphase wird die Zielgruppe (Pilzsammler als Endnutzer der App Pilz4You) auf verschiedenen Wegen in die Projektanforderungen und die Ausgestaltung der Anwendung eingebunden, da sie deren Inhalt und Design maßgeblich mitbestimmen sollte. In der 12-monatigen Pilotphase erfolgt diese Einbindung primär über den am Projekt beteiligten Mykologen und Pilzsachverständigen, seine Vernetzung im Wissenschaftsbereich der DGfM sowie seine engen Kontakte zur Zielgruppe. Eine direkte Einbindung von Pilzsammlern in die Entwicklung der App könnte zunächst über bereits existierende Internetseiten erfolgen (z.B. Pilz-Ticker-Brandenburg). Eine andere Möglichkeit des Feedbacks könnte später aber auch über die App selbst erfolgen, indem der eigene Sammelerfolg an die Plattform zurückgemeldet wird, um auf diese Weise eine der Validierung dienende aktuelle Datenbasis aufzubauen. Allerdings ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass i.d.R. nur wenige Pilzsammler gerne die Orte ihres Sammelerfolges preisgeben.

Um das neue Produkt zu begleiten und bekannt zu machen, soll die bestehende Internetseite in der zweiten Projektphase erweitert werden, um u.a. die grundlegende Funktionsweise des Prognosesystems und der mobilen Anwendung, aber auch die verwendeten Basisdaten und -informationen näher zu erläutern. Gleichzeitig sollen die Grenzen der erstellten Prognosen auf Grund daten- und methodenbedingter Unsicherheiten dargestellt werden.

ANWENDUNGSBEREICH UND VERWERTUNGSCHANCEN
Die mobile Anwendung soll sich zunächst auf die Pilotregion Brandenburg und die bei Pilzsuchern begehrtesten beiden Großpilzarten Pfifferling und Steinpilz beschränken und erst später auf weitere Regionen (z.B. ganz Deutschland) sowie weitere Pilzarten (alleine in Brandenburg wachsen 40 Speisepilze) ausgedehnt werden. Dies würde den Markterfolg deutlich erhöhen und am Ende möglicherweise in einem Produkt münden, das kein Pilzsammler in Deutschland mehr missen möchte. So könnte der Blick auf die Anwendung Pilz4You selbst für passionierte Pilzsammler genauso gewohnt werden wie der auf eine Wetter-App.

Auf Grund des doch beträchtlichen potenziellen Kundenkreises und des Fehlens vergleichbarer Lösungen wird für die zu entwickelnde App ein recht hohes Marktpotenzial angenommen. Um den Vermarktungserfolg realistisch einschätzen zu können, benötigt man eine Abschätzung der Anzahl potenzieller Pilzsammler in Deutschland. Erfahrungen zeigen, dass sich lediglich 1 bis 2% der Bevölkerung auf die Pilzsuche machen, darunter vor allem ältere Semester. Für ganz Deutschland (D) würde dies einen potenziellen Kundenkreis von mindestens 800.000 bedeuten, für die Region Berlin-Brandenburg (BB) immerhin noch mindestens 70.000. Berücksichtigt man die geringere IT-Affinität des älteren Kundenkreises, so dürften diese Zahlen allerdings mindestens um einen Faktor 2 geringer anzusetzen sein.

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