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In der bisherigen Literatur sind nur wenige Hinweise auf die Beeinflussung des Pilzwachstums durch ein sich veränderndes Klima zu finden. Ebenso sind keine konkreten Angaben dazu zu finden, welche der Klimagrößen in welcher Form einen besonders positiven oder negativen Einfluss ausüben. Dennoch ist die Frage interessant, ob und wie Klimaveränderungen sich auf das Wachstum von Pilzen auswirken. Die Auswirkungen könnten sich z.B. in anormalen Witterungsverläufen manifestieren, die Wachstumsfolge und -
In Zusammenhang mit den bisherigen und zukünftigen klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Umwelt ist es deshalb naheliegend, auch das Verhalten des Pilzwachstums eingehender auf mögliche längerfristige klimatologisch bedingte Beeinflussungen zu überprüfen und an Hand der im Projekt erhobenen Daten zu untersuchen, ob es einen erkennbaren Zusammenhang zwischen dem Wachstum von Pfifferlingen und Steinpilzen und dem Klima gibt.
Veränderungen der Pilzfunde
Di nachfolgende Abbildung zeigt für die beiden untersuchten Pilzarten die aus den geglätteten Tageswerten des Wachstums aufsummierten Jahressummen für die Gesamtperiode 1988-
Danach hat sich das Wachstum der Pfifferlinge am Fundort Potsdam zwischen 1988 und 2019 von etwa 34 auf 126 erhöht (aufsummierter interpolierter Bonitätswert), das der Steinpilze lediglich von etwa 46 auf 61. Ebenfalls durchgeführte Analysen auf Monats-
Jahressummen des Wachstums für die Gesamtperiode 1988-
Veränderungen der Wachstumsperiode
Verantwortlich für die in dargestellten Veränderungen des Pilzwachstums sind auch Änderungen der Wachstumsandauer als Folge des Klimawandels. Diese Änderungen sollen an Hand der Entwicklung des frühesten und spätesten Fundtages sowie der Länge der Wachstumsperiode demonstriert werden. Dazu sind nachfolgend die für jedes Jahr der Gesamtperiode ermittelten Werte dieser Größen samt linearem Trend dargestellt.
Das Wachstum der Pfifferlinge beginnt in der Periode 1991-
Entwicklung der Wachstumsperiode für Pfifferlinge in der Periode 1991-
In der folgenden Abbildung sind die gleichen Größen und ihre Veränderungen für Steinpilze dargestellt. Die Veränderungen des ersten und letzten Fundtages sowie der Länge der Wachstumsperiode fallen in der Periode 1988-
Entwicklung der Wachstumsperiode für Steinpilze in der Periode 1988-
Am Ende der Betrachtungen zu den langzeitlichen Veränderungen des Pilzwachstums kann man sich die Frage stellen, ob in Folge des Klimawandels mit einem starken Rückgang oder gar dem Verschwinden einiger Pilzarten zu rechnen ist. Während dies angesichts der vorliegenden Analysen für Pfifferlinge und Steinpilze momentan verneint werden kann, sind solche Entwicklungen für sensiblere Pilzarten allerdings nicht auszuschließen. Und gegen diese Entwicklung lassen sich keine Schutzmaßnahmen treffen. Aber selbst wenn auf Grund des Klimawandels mit einem Rückgang einer bestimmten Pilzart zu rechnen ist, so bedeutet dies nicht ihr Aussterben, sondern lediglich eine Wachstumsverlagerung in klimatisch günstigere geografische Breiten. Auf jeden Fall aber wird in Folge des Klimawandels mit einer zunehmenden Veränderung des heimatlichen Artenspektrums zu rechnen sein.