BESCHREIBUNG DER ROHDATEN
Die nachfolgende Abbildung zeigt das zwischen 1988 und 2019 erfasste Wachstum der Pilzart Steinpilz (Fichtensteinpilz, Boletus edulis). Dargestellt sind jeweils nur die Monate Mai bis November, in denen ein Wachstum beobachtet wurde. Die vom Projektpartner W. Bivour durchgeführten Pilzwachstumserhebungen erfolgten im Rhythmus von Dekaden ( jeweils in drei 10 bzw. 11 Tageszeiträume unterteilte Monate ) und auf Basis eines 4-stufigen Bonitierungsverfahrens mit einer Bewertung zwischen 0 (in den Tabellen weiß, keine oder sehr wenig Pilze) und 3 (dunkelgrün, sehr viele Pilze).
Betrachtet man die Wachstumsdaten für Steinpilze, so fallen die sehr guten Jahre 1990, 1992-1994, 1998, 2010, 2013, 2017 und 2019 auf, während in den Jahren 1991, 1999 und 2018 überhaupt keine oder äußerst wenig Steinpilze gefunden wurden. Ein auffälliges Merkmal des Steinpilzwachstums sind die oft sehr großen Gegensätze, indem sehr ertragreiche Jahre solchen mit einem äußerst geringen Wachstum folgen und umgekehrt. Über die Ursachen lassen sich nur aus den klimatischen Bedingungen der betreffenden Jahre keine einfachen und eindeutigen Hinweise finden.
Darüber hinaus ist die Wachstumsperiode von Steinpilzen deutlich kürzer als die von Pfifferlingen. Wachstumshöhepunkte sind Spätsommer bis Herbst mit einem Schwerpunkt meist im September/Oktober (insbesondere 2. und 3. Septemberdekade). Sommerliche Vorkommen sind dagegen meist nur von episodischer Natur. Das Wachstum von Steinpilzen ist charakterisiert durch eine in der Regel über 3 bis 5 Dekaden reichende zusammenhängende Wachstumsphase, die – von seltenen Ausnahmen abgesehen – frühestens Mitte August einsetzt und nur bei späterem Beginn nach lang anhaltenden trockeneren Sommern bis Ende Oktober oder gar in den November hineinreicht. Nur selten kommt es zu einem früheren (dann aber deutlich geringerem) Steinpilzwachstum infolge besonderer Witterungsabläufe. Zwei getrennte und annähernd vergleichbare Wachstumsphasen innerhalb eines Jahres beobachtet man dagegen praktisch nie.
